Ein Rohrbruch ist ein Albtraum für viele Hausbesitzer und Immobilienverwalter. Wasserschäden, feuchte Wände und Decken sowie das Risiko von Schimmelbildung sind nur einige der unangenehmen Folgen. Doch bevor eine Sanierung beginnen kann, muss die Quelle des Problems gefunden werden. Genau hier kommt eine Leckortung ins Spiel. Aber wie läuft eine eine Leckortung ab? Dieser Beitrag gibt Ihnen einen detaillierten Überblick darüber, wie Leckortungen funktionieren, welche Methoden angewendet werden und warum eine schnelle Leckortung entscheidend ist, um größere Schäden zu vermeiden.
Warum ist eine Leckortung wichtig?
Ein Rohrbruch kann schwerwiegende Folgen haben, wenn er nicht rechtzeitig entdeckt und behoben wird. Ein Wasserrohrbruch kann massiven Schaden an der Bausubstanz verursachen, wenn nicht frühzeitig gehandelt wird. Dies führt nicht nur zur kostspieligen Reparaturen, sondern gefährdet auch die Gesundheit der Bewohner durch Schimmelbildung und Feuchtigkeit. Die genaue Ortung des Rohrbruchs ist besonders wichtig, um notwendige Reparaturen einzuleiten und Folgeschäden zu vermeiden.
Ein weiterer Aspekt ist der Energieverlust, insbesondere bei Lecks in Heizungsrohren. Wenn durch eine undichte Stelle kontinuierlich Wasser entweicht, sinkt die Effizienz der Heizungsanlage, und die Heizkosten steigen. Eine Leckortung ist der erste Schritt, um diesen Energieverlust zu stoppen und die Kosten unter Kontrolle zu halten.
Verfahren zur Leckortung bei wasserführenden Leitungen
Um eine Leckage präzise zu lokalisieren, gibt es verschiedene technische Verfahren zur Verfügung. Je nach Art des Lecks, dem betroffenen Leitungssystem und der zugänglichen Umgebung wird die passende Methode gewählt. Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Verfahren vor, die bei einer Leckortung eingesetzt werden.
Elektroakustische Leckortung
Die akustische Leckortung ist eine der effektivsten und präzisesten Methoden zur Ortung von Leckagen in Wasser- und Heizungsleitungen. Bei diesem Verfahren wird ein spezielles Kontaktmikrofon, auch bekannt als Geophon, verwendet, um die Geräusche zu verstärken, die durch das Austreten von Wasser an der Leckstelle entstehen. Diese Rohrortung eignet sich besonders gut für wasserführende Leitungen, da der Körperschall des Rohres sowie das eigentliche Leckgeräusch deutlich wahrnehmbar sind.
Der Vorteil dieser Methode liegt in ihrer Genauigkeit: Selbst kleinste Lecks können aufgespürt werden. Besonders bei verdeckten Leitungen, etwa unter Putz oder in Böden, ist die elektroakustische Leckortung oft die erste Wahl, da weder Wände noch Böden großflächig aufgestemmt werden müssen.
Leckortung mit Spürgastechnik
Das Spürgasverfahren, auch bekannt als Tracergasverfahren, ist eine weitere effektive Methode, um undichte Stellen zu lokalisieren. Hierbei wird ein spezielles Gasgemisch, das zu 90-95% aus Stickstoff und zu 5-10% aus Wasserstoff besteht, in das Leitungssystem geleitet. An der undichten Stelle tritt das Gas aus, und mit einem Gasspürgerät kann die Leckstelle ermittelt werden.
Diese Technik ist besonders nützlich bei erdverlegten Wasserleitungen oder in geschlossenen Leitungssystemen, wo akustische Methoden an ihre Grenzen stoßen. Ein großer Vorteil des Spürgasverfahrens ist eine hohe Sensibilität: Selbst kleinste Leckagen können schnell und präzise gefunden werden. Es ist wichtig zu beachten, dass das betroffene Leitungssystem vor der Durchführung des Verfahrens vollständig entleert werden muss, da sich das Gas nicht mit Wasser mischt.
Thermografie
Die Thermografie ist eine besonders innovative Methoden zur Leckortung und wird häufig in Kombination mit anderen Verfahren eingesetzt. Mithilfe einer Wärmebildkamera werden Temperaturunterschiede an den Wänden oder Böden erfasst. Feuchte Stellen haben eine andere Temperatur als trockene Bereiche, was sie auf Wärmebildern deutlich erkennbar macht.
Dieses Verfahren eignet sich besonders gut für die Ortung von Leckagen an Warmwasser- und Heizungsleitungen, da diese oft deutliche Temperaturdifferenzen aufweisen. Ein großer Vorteil der Thermografie ist, dass sie vollständig zerstörungsfrei zu arbeiten und in kurzer Zeit große Flächen untersucht werden können. Allerdings stößt die Thermografie bei Kaltwasserleitungen an ihre Grenzen, da hier die Temperaturunterschiede oft weniger ausgeprägt sind.
Notwendigkeit einer Leckortung
Sobald ein Wasserschaden auftritt, ist schnelles Handeln gefragt. Feuchtigkeit kann innerhalb kürzester Zeit große Schäden anrichten, und je länger ein Leck unentdeckt bleibt, desto größer wird der Schaden. Eine professionelle Leckortung ist daher unerlässlich.
Eine frühzeitige Leckortung bei Wasserschaden hat nicht nur den Vorteil, dass der Schaden begrenz wird sondern minimiert auch die Kosten für eine anschließende Sanierung. Durch eine Leckageortung können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, die es ermöglicht eine Reparatur so effizient wie möglich durchzuführen und die Bausubstanz zu schützen.
Warum ist eine sofortige Leckortung bei Wasserschäden wichtig?
Ein Wasserschaden kann sich unbemerkt über Wochen oder Monate entwickeln, was zu erheblichen Schäden an der Gebäudestruktur führt. Eine sofortige Leckortung bei Wasserschäden ist von großer Bedeutung, um Probleme durch feuchte Wände und Böden und gesundheitliche Risiken durch Schimmel zu minimieren. Außerdem schützt eine frühzeitige Leckortung vor langfristige Folgen wie Energieverlusten und erhöhten Heizkosten. Besonders in Heizungsrohren kann durch Undichtigkeiten eine erhebliche Menge an Wasser verloren gehen, was zu Druckverlust und ineffizientem Heizen führt.
Kosten einer Leckortung
Eine der häufigsten Fragen, die sich Hausbesitzer und Immobilienverwalter stellen, ist: Wieviel kostet eine Leckortung? Die Kosten können stark variieren, je nachdem, welche Methode verwendet wird, wie komplex der Fall ist und wie groß das betroffene Gebiet ist.
Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine Leckortung zwischen 200 und 500 Euro, wobei die genaue Summe davon abhängt, ob zusätzliche Techniken wie eine Kanaluntersuchung mit Kamera oder eine Rohrverlaufsortung notwendig sind. In komplizierten Fällen, etwa bei verdeckten Leitungen oder schwer zugänglichen Bereichen, können die Kosten auch höher ausfallen.
Wer erstattet die Kosten für eine Leckageortung nach einem Wasserschaden?
In vielen Fällen übernimmt die Gebäudeversicherung die Kosten für eine Leckortung, insbesondere wenn der Schaden auf einen versicherten Vorfall wie einen Rohrbruch oder eine undichte Leitung zurückzuführen ist. Erkundigen Sie sich allerdings unbedingt bei Ihrer Versicherung ob diese die Kosten für eine Leckortung in der Wasserleitung abdeckt. Im Falle von selbstverschuldeten Schäden, wie etwa unsachgemäßen Bohrungen in Wände, kann es sein, dass die Haftpflichtversicherung für die Kosten aufkommt.
Rohrortung und zusätzliche Kosten
Zusätzlich zu einer Leckortung kann es auch notwendig sein, eine Rohrortung oder Rohrverlaufsortung durchzuführen, um den genauen Verlauf der Wasserleitungen zu bestimmen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn keine genauen Baupläne vorliegen oder wenn das Leitungssystem sehr verzweigt ist. Die Kosten für eine Rohrortung variieren je nach Umfang der Arbeit und der benötigten Technik.
Fazit
Eine Leckortung ist ein unverzichtbarer Schritt, wenn es um die Beseitigung eines Rohrbruchs oder anderer Wasserschäden geht. Wie läuft eine Leckortung ab? Je nach Situation kommen verschiedene Verfahren wie die elektroakustische Leckortung, die Leckortung mit Spürgastechnik oder die Thermografie zum Einsatz. Schnelles Handeln ist dabei entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden und Kosten zu minimieren. Ob durch Wasserschäden an der Wasserleitung oder Probleme mit Flachdächern – eine präzise Leckortung stellt sicher, dass das Problem schnell und effektiv behoben wird.

